Die Untersuchung der Kreditverwendung im Zeitraum vom 01.10. bis 28.10.2024 zeigt auf, wofür deutsche Hauseigentümer Geld leihen und welche Prioritäten dabei bestehen. Diese Analyse für Matchbanker beleuchtet die Gründe für Kredite und die damit verbundenen Trends, basierend auf dem neuesten Bericht zur Kreditnutzung und demografischen Daten der Kreditnehmer. Sie verdeutlicht, wie sich die Verwendungszwecke und die sozioökonomischen Faktoren der Kreditnehmer auf den Kreditmarkt auswirken.
Kreditverwendung: Flexibilität und Umfinanzierung im Fokus
Die Studie zeigt, dass die Mehrheit der Hauseigentümer (61,03 %) Kredite zur „freien Verwendung“ aufnimmt.
Dies deutet darauf hin, dass Hauseigentümer häufig Wert auf finanzielle Flexibilität legen und ihre Kredite für diverse Zwecke ohne spezifische Bindung nutzen.
Kredite zur freien Verfügung bieten nicht nur Flexibilität, sondern ermöglichen es den Kreditnehmern, auf individuelle Bedürfnisse oder unerwartete Ausgaben zu reagieren, wie beispielsweise Hausreparaturen oder Gesundheitskosten.
Dies entspricht dem aktuellen Trend zu einer vielseitigeren Kreditnutzung, der sich insbesondere bei älteren Kreditnehmergruppen zeigt.
Die zweithäufigste Kreditnutzung ist die Umfinanzierung, die 18,05 % aller Kreditanfragen ausmacht.
Viele Hauseigentümer sehen in der Umfinanzierung eine Möglichkeit, bestehende Schulden effizienter zu verwalten und Zinszahlungen zu reduzieren. Gerade bei steigenden Zinsen oder variablen Kreditkonditionen ist die Nachfrage nach solchen Krediten hoch. Die Umfinanzierung wird vor allem von Hauseigentümern bevorzugt, die langfristig an finanzieller Stabilität interessiert sind.
Wohnungsmodernisierung und Fahrzeugfinanzierung als häufige Gründe
Neben der freien Verwendung und Umfinanzierung steht „Wohnen und Modernisierung“ mit 16,33 % an dritter Stelle der Kreditgründe. Dies verdeutlicht, dass Hauseigentümer zunehmend in die Aufwertung ihrer Immobilien investieren. Die steigende Nachfrage nach Modernisierungen und Renovierungen lässt sich auf das Interesse an energieeffizienten Wohnlösungen sowie auf den allgemeinen Trend zu nachhaltigerem Wohnen zurückführen. Hauseigentümer investieren also verstärkt in die langfristige Wertsteigerung ihrer Immobilien.
Interessanterweise zeigt die Analyse, dass 4,58 % der Kredite zur Finanzierung von Fahrzeugen (Auto/Motorrad) genutzt werden. Obwohl dies im Vergleich zu den anderen Zwecken eine kleinere Gruppe betrifft, verdeutlicht es dennoch, dass der Bedarf an Fahrzeugen, ob privat oder gewerblich, unter Hauseigentümern eine Rolle spielt. Angesichts der Verkehrswende und des gestiegenen Interesses an Elektrofahrzeugen könnten solche Kredite in Zukunft an Bedeutung gewinnen.
Demografische Unterschiede und Kreditverhalten
Ein Blick auf die Altersstruktur der Kreditnehmer zeigt, dass Hauseigentümer zwischen 30 und 49 Jahren am häufigsten Kredite aufnehmen. Die Altersgruppe 30-39 Jahre stellt 27,79 % und die Gruppe 40-49 Jahre sogar 31,23 % aller Kreditnehmer dar. Diese beiden Gruppen machen somit über die Hälfte aller Kreditnehmer aus, was nahelegt, dass sich Menschen in dieser Lebensphase oft mit Hausrenovierungen, Familienausgaben oder Umschuldungen beschäftigen.
Der Anteil der über 50-Jährigen ist geringer, jedoch nicht zu vernachlässigen, da sich auch viele dieser Kreditnehmer weiterhin für Wohnverbesserungen oder Umfinanzierungen interessieren. Interessant ist hierbei die starke Nutzung zur freien Verwendung, die oft mit einem höheren Einkommen und stabiler finanzieller Lage einhergeht.
Einkommen und monatliche Kreditraten
Die meisten Kreditnehmer verfügen über ein monatliches Einkommen von 3.000 € bis 3.500 € (15,63 %), was darauf hinweist, dass Kredite häufig in einem Bereich aufgenommen werden, der auf die Mittel- bis Oberschicht ausgerichtet ist.
Die Analyse zeigt auch, dass 12,09 % der Kreditnehmer über ein Einkommen von 4.000 € bis 4.500 € verfügen und somit über den Durchschnittseinkommen der Bevölkerung liegen.
Ein weiteres wichtiges Merkmal ist die Verteilung der monatlichen Kreditraten.
Die Mehrheit der Kreditnehmer zahlt Raten zwischen 1.000 € und 1.500 €, was zeigt, dass ein erheblicher Teil der Kreditnehmer solide Rückzahlungspläne bevorzugt.
Die Flexibilität in der Rückzahlung, insbesondere bei höheren Raten, wird von Hauseigentümern geschätzt, die eine langfristige Finanzplanung mit dem Kredit verbinden.
Fazit
Zusammenfassend zeigt die Analyse, dass Hauseigentümer hauptsächlich Kredite zur freien Verwendung und Umfinanzierung aufnehmen, was ihre Flexibilität und den Fokus auf finanzielle Optimierung unterstreicht. Die regionalen Unterschiede und die hohe Nachfrage nach Krediten zur Wohnungsmodernisierung und Fahrzeugfinanzierung spiegeln den gesellschaftlichen Wandel und die steigende Bedeutung von Nachhaltigkeit und Mobilität wider. Hauseigentümer in Deutschland sind vermehrt bereit, durch Kredite sowohl ihre finanziellen Spielräume zu erweitern als auch die Qualität und den Wert ihrer Immobilien zu steigern.
Diese Entwicklungen verdeutlichen, dass Hauseigentümer ihre Kredite gezielt als Werkzeuge zur Verbesserung ihrer Lebensqualität und ihrer langfristigen finanziellen Stabilität nutzen. Die Flexibilität in der Kreditverwendung ist dabei ein entscheidender Faktor.
Andreas Linde, Finanzexperte und CEO von Matchbanker.
Die Altersschwerpunkte und Einkommensstrukturen der Kreditnehmer weisen auf klare Prioritäten und regionale Eigenheiten hin, die den deutschen Kreditmarkt beeinflussen. Die Analyse zeigt, dass Matchbanker durch gezielte Produkte und Beratung auf die individuellen Bedürfnisse der Hauseigentümer eingehen und so deren finanzielle Ziele unterstützen kann.