Zwischen dem 1. und 30. November 2024 wurden Daten zum Kreditverhalten einkommensschwacher Individuen analysiert. Der Bericht untersucht, wie viel diese Zielgruppe im Durchschnitt leiht und wofür die Kredite verwendet werden, wobei Faktoren wie Einkommen, Alter, Beschäftigung und regionale Unterschiede eine zentrale Rolle spielen.
Kredithöhe und Einkommensgruppen
Die Analyse zeigt, dass Menschen mit geringerem Einkommen Kredite aufnehmen, die ihren spezifischen Bedürfnissen entsprechen.
Während der durchschnittliche Kreditbetrag bei niedrigen Einkommen moderat bleibt, deutet die hohe Kreditsumme für Umschuldungen darauf hin, dass viele einkommensschwache Menschen gezwungen sind, bestehende Schulden zu konsolidieren.
Mit einem Durchschnitt von knapp über 6.000 Euro sind Umschuldungskredite ein zentraler Indikator für die finanziellen Herausforderungen dieser Zielgruppe.
Kredite für Modernisierung und Mobilität sind ebenfalls bedeutsam, was auf das Streben nach Stabilität und grundlegender Lebensqualität hinweist.

Altersstruktur und Kreditaufnahme
Das Alter beeinflusst die Höhe der aufgenommenen Kredite deutlich. Menschen in ihren Dreißigern leihen mit Abstand die höchsten Beträge, da diese Lebensphase oft durch größere finanzielle Verpflichtungen wie Familie und Immobilienerwerb geprägt ist. Jüngere Menschen hingegen leihen weniger, da sie möglicherweise geringere finanzielle Verpflichtungen haben oder vorsichtiger mit der Aufnahme von Krediten sind. Mit zunehmendem Alter nimmt die Kreditaufnahme ab, was auf eine Stabilisierung der finanziellen Situation oder eine geringere Bereitschaft zur Verschuldung hindeutet.

Beschäftigungsstatus als Einflussfaktor
Der Beschäftigungsstatus hat einen signifikanten Einfluss auf die Höhe der Kreditaufnahme.
Selbständige, die auf Honorarbasis arbeiten, leihen im Durchschnitt die höchsten Beträge.
Dies spiegelt oft den Bedarf an zusätzlichem Kapital wider, um ihre schwankenden Einkommensströme auszugleichen.
Es folgen Personen in Elternzeit, die moderate Kredite aufnehmen, vermutlich zur Deckung spezifischer familiärer Ausgaben.
Festangestellte mit einem Arbeitsvertrag oder regelmäßigem Gehalt zeigen eine geringere durchschnittliche Kreditaufnahme, da ihre finanzielle Situation in der Regel stabiler ist.
Individuen in der Kategorie „Sonstige“ leihen kleinere Beträge, was auf Unsicherheiten in ihren Einkommensquellen hinweisen könnte.
Die Daten verdeutlichen, dass der berufliche Hintergrund stark mit den finanziellen Bedürfnissen und Möglichkeiten korreliert.

Regionale Unterschiede
Geografische Aspekte haben ebenfalls einen erheblichen Einfluss auf die Kreditbeträge.
Während in wohlhabenderen Bundesländern wie Hamburg und Baden-Württemberg die Kredithöhen überdurchschnittlich hoch sind, leihen sich Menschen in wirtschaftlich schwächeren Regionen wie Mecklenburg-Vorpommern deutlich weniger.
Dies unterstreicht die Kluft zwischen den verschiedenen Regionen und zeigt, wie stark regionale wirtschaftliche Bedingungen die Kreditwürdigkeit beeinflussen können.

Fazit
Die Daten machen deutlich, dass Kredite für einkommensschwache Menschen eine wesentliche Rolle bei der Bewältigung finanzieller Herausforderungen spielen. Sie werden vorrangig zur Stabilisierung der finanziellen Situation und zur Sicherung grundlegender Lebensstandards eingesetzt. Dabei wird klar, dass soziale und wirtschaftliche Faktoren wie Alter, Beschäftigungsstatus und regionale Unterschiede entscheidend sind.
Diese Studie zeigt, dass einkommensschwache Haushalte gezielte Unterstützung benötigen, um finanzielle Belastungen nachhaltig zu bewältigen. Kredite sollten nicht nur verfügbar, sondern auch verantwortungsvoll gestaltet sein.
Andreas Linde, Finanzexperte und CEO von Matchbanker.
Die Ergebnisse verdeutlichen, dass Lösungen, die auf die spezifischen Bedürfnisse dieser Zielgruppe eingehen, ein wichtiger Schritt zur Förderung finanzieller Stabilität sind.