Der steigende Bedarf an finanziellen Hilfen unter Studierenden in Deutschland hat in den letzten Jahren erheblich zugenommen. Besonders im Zeitraum vom 01.07. bis zum 31.07.2024 zeichnet sich eine erhöhte Nachfrage nach Krediten ab. Die Analyse der Kreditdaten von Matchbanker für diesen Zeitraum zeigt deutliche Trends und spezifische Anforderungen, die den Bedarf an finanzieller Unterstützung unter Studierenden untermauern.
Demografische Analyse der Kreditnehmer
Die Verteilung der Kreditnehmer nach Altersgruppen zeigt, dass Studierende, die typischerweise in die Altersgruppe von 18 bis 29 Jahren fallen, einen erheblichen Anteil an den Kreditnehmern ausmachen. Mit einem Anteil von 27,75 % gehören junge Erwachsene zu den Hauptnutzern von Krediten, was auf den steigenden finanziellen Druck hinweist, dem sie ausgesetzt sind. Diese Altersgruppe steht oft am Anfang ihrer Karriere, verfügt über geringes Einkommen und hat gleichzeitig hohe Ausgaben für Ausbildung und Lebenshaltungskosten.
Regionale Unterschiede
Ein interessanter Aspekt ist die regionale Verteilung der Kreditnehmer.
Nordrhein-Westfalen führt mit einem Anteil von 20,72 % der Kreditnehmer, gefolgt von Bayern (16,98 %) und Baden-Württemberg (12,66 %).
Diese Bundesländer haben nicht nur eine hohe Bevölkerungsdichte, sondern beherbergen auch viele große Universitäten und Hochschulen, was den Bedarf an Krediten in diesen Regionen weiter erklärt.
Beschäftigungsverhältnisse und Einkommensquellen
Ein großer Teil der Kreditnehmer, 66,19 %, bezieht sein Einkommen aus Gehältern oder Löhnen, während nur ein geringer Anteil (1,28 %) von BAföG lebt.
Dies deutet darauf hin, dass viele Studierende entweder neben dem Studium arbeiten oder auf finanzielle Unterstützung von Eltern oder anderen Quellen angewiesen sind.
Die geringe Nutzung von BAföG könnte auch darauf hinweisen, dass viele Studierende nicht förderungsberechtigt sind oder dass die Unterstützung durch BAföG allein nicht ausreicht, um den Lebensunterhalt zu decken.
Verwendungszwecke der Kredite
Die Hauptgründe für die Aufnahme von Krediten sind „Freie Verwendung“ mit 61,74 % und „Umschuldung“ mit 19,63 %.
Diese Zahlen zeigen, dass viele Studierende Kredite nutzen, um ihre finanzielle Flexibilität zu erhöhen oder bestehende Schulden zu konsolidieren.
Wohnen und Modernisierung (9,39 %) sowie der Kauf eines Autos oder Motorrads (9,25 %) sind ebenfalls gängige Gründe für die Kreditaufnahme, was die Notwendigkeit von Mobilität und angemessenem Wohnraum für Studierende unterstreicht.
Fazit
Die Daten von Matchbanker aus dem Jahr 2024 bestätigen, dass Studierende in Deutschland zunehmend auf Kredite angewiesen sind, um ihren Lebensunterhalt und ihre Ausbildung zu finanzieren. Angesichts der steigenden Lebenshaltungskosten und der oft unzureichenden staatlichen Unterstützung ist dies kaum verwunderlich.
Die wachsende Nachfrage nach Krediten unter Studierenden zeigt die dringende Notwendigkeit, finanzielle Bildung und Unterstützungsprogramme zu stärken, um junge Menschen vor einer möglichen Schuldenfalle zu schützen.
Andreas Linde, Finanzexperte und CEO von Matchbanker.
Insgesamt verdeutlichen die Daten, dass die wirtschaftlichen Herausforderungen, denen sich Studierende gegenübersehen, tiefgreifend sind und einer umfassenden Lösung bedürfen.