Kreditzinsen – Das müssen Sie über Zinsen wissen

Das Wort “Kreditzinsen” ist ein Begriff, der uns häufig im Leben begleitet und den wir schon oft gehört haben. Obwohl sich viele Deutsche unter diesem Begriff etwas vorstellen können, so gibt es noch viel mehr zum Thema Zinsen zu wissen. Denn wer über ein umfassendes Wissen über Zinsen besitzt und weiß, wie sich diese verändern können, kann dies optimal für sich nutzen und kommt am Ende besser davon. Somit bekommt man mehr für sein Geld.

Kredit zinsen

Bei Zinsen handelt es sich um einen Preis, den es zu zahlen gilt. Es gibt viele unterschiedliche Zinsarten, wie zum Beispiel den Leitzins, den Habenzins, den Sollzins und den effektiven Jahreszins. Dabei ist oft nicht ganz einfach den Überblick zu behalten.
Ein Grundverständnis zum Thema Kreditzinsen ist jedoch äußerst wichtig, um eine gute Entscheidung treffen zu können.
Denn Wenn Sie Zinsen miteinander vergleichen, können Sie ein Angebot finden, das zu Ihnen passt – dies gilt sowohl für ein Girokonto als auch für einen Kredit.

Auf dieser Seite werden wir Sie umfassend zum Thema Zinsen informieren. Sie werden erfahren, wie Zinsen definiert werden, welche Arten von Zinsen es gibt und warum diese Unterschiede existieren.
Sie werden auch verstehen, wie Zinsen in Deutschland funktionieren und wie Sie vorgehen sollten, wenn Sie einen Kredit mit niedrigen Zinsen genehmigt bekommen wollen.

In diesem Artikel werden Sie die Antworten auf diese Fragen finden:

  • Was sind Zinsen?
  • Welche Arten von Kreditzinsen gibt es?
  • Was muss man bei den unterschiedlichen Zinsen beachten?
  • Was muss ich bei Kreditzinsen berücksichtigen?
  • Welche Zinssätze sind in Deutschland geläufig?

In diesem Artikel wird der Begriff “Zins” erläutert und es wird eine Auswahl an Zinsarten präsentiert. 

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Was sind Zinsen – Definition

Kurz gesagt sind Zinsen der Preis, den man zahlen muss, um eine befristete Bereitstellung von Kapital zu erhalten. Das bedeutet, dass man einen Kredit nicht kostenlos zur Verfügung gestellt bekommt, sondern dafür zahlen muss, um Geld leihen zu dürfen.

Die Höhe dieses Preises wird durch Zinssatz, Laufzeit und Höhe des bereitgestellten Kapitals bestimmt. Der Zinssatz wird wiederum von Angebot und Nachfrage auf dem Kapitalmarkt, der Bonität des Schuldners und dem Zweck des Geldleihens beeinflusst. Außerdem müssen Zinsen vertraglich oder gesetzlich festgelegt werden. In der Regel werden Zinsen mit einem jährlichen Prozentsatz angegeben.

Zinsen sind vor allem bei zwei Handlungen wichtig: Kreditaufnahme und Sparen.

Wenn Sie einen Kredit aufnehmen, müssen Sie bei Ende der Laufzeit nicht nur die Nettosumme, also die Summe, die Sie ursprünglich geliehen haben, zurückzahlen, sondern auch die Summe, die durch die Kreditzinsen entstanden ist.

Wenn Sie ein Bankkonto bei einer Bank besitzen, zahlt die Bank jährlich einen Preis an Sie, weil Sie der Bank Ihr Geld anvertrauen. Somit erhöht sich der Betrag, der auf Ihrem Konto liegt, jährlich um einen meist eher kleineren Betrag. Dieser kann sich im Laufe der Zeit auch verändern.

Was sind die unterschiedlichen Zinsen in Deutschland?

Auf dem Geldmarkt unterscheidet man eine Reihe verschiedener Arten von Zinsen, die jeweils eine andere Funktion haben.

Eine Auswahl an Zinsen, die nachfolgend näher erläutert werden:

  • Sollzins
  • Habenzins
  • Leitzins
  • Negativzins
  • Nominalzins
  • Effektivzins
  • Überziehungszins
  • Zinseszins

Sollzinsen

Bei einer Kreditvergabe zwischen einem Verbraucher und einer Bank sind die Sollzinsen von enormer Bedeutung. Sollzinsen sind Zinsen, die der Verbraucher an die Bank zahlt, wenn er einen Kredit aufnimmt. Deshalb sollten Sie, wenn Sie Kredite vergleichen, immer auf den Sollzins achten, der stets angegeben ist. Der Sollzins ist auch als Aktivzins bekannt.

Habenzinsen

Bei den Habenzinsen hingegen handelt es sich um jene Zinsen, die die Bank an die Sparer auszahlt. In der Regel sind die Sollzinsen höher als die Habenzinsen. Die Habenzinsen werden auch als Passivzinsen bezeichnet.

Leitzins

Eine besondere Bedeutung kommt dem sogenannten Leitzins zu. Dieser wird von Notenbanken wie der Europäischen Zentralbank (EZB) festgelegt, um den Geldmarkt der Mitgliedstaaten und gemeinsamen Währungsräumen (Beispiel EU) zu regulieren. Der Leitzins ist als übergeordneter Zinssatz zu sehen, denn er kommt zum Einsatz, wenn die EZB Geschäfte mit den jeweiligen Partnerbanken macht. Daher wird der Zinssatz, den die Banken ihren Kundinnen und Kunden anbieten können, am Leitzins orientiert. Das bedeutet, dass die Veränderung des Leitzins große Konsequenzen für eine Volkswirtschaft haben kann.

Hat zum Beispiel ein EU-Mitgliedsstaat eine sinkende Wirtschaft, kann die Zentralbank den Leitzins senken, sodass die Kredite zu günstigeren Konditionen angeboten werden können. Bei solchen Niedrigzinsphasen sollten Sie als Verbraucher hellhörig werden!

Negativzins

Eine weitere Zinsart ist der Negativzins, bei dem Sie aufpassen sollten. Denn anstatt, dass Sie Geld von Ihrer Bank bekommen, weil Sie dort Ihr Geld gelagert haben, müssen Sie für die Einlagen bezahlen. Diese Zinsen sind auch als Strafzinsen bekannt. Das rührt daher, weil die Banken selbst ebenfalls Strafzinsen zahlen müssen, weil Sie zu viel Geld zwischenlagern. Meistens sind Neukunden betroffen oder jene, die eine besonders hohe Summe auf dem Konto haben. Um das zu umgehen, könnte man das Geld auf mehrere Banken verteilen. Es gibt allerdings auch Kredite mit Negativzins, wo man im Endeffekt weniger zurückzahlt, als man sich geliehen hat. Klingt nach einem guten Deal, ist jedoch umstritten.

Nominalzins

Der Nominalzins bezeichnet den reinen Zinssatz, der einem Geschäft zugrunde liegt. Wenn es sich dabei um einen Kredit handelt, werden Nominalzinsen auch als Kreditzinsen bezeichnet. Eine Richtlinie der EU verpflichtet Kreditinstitute dazu, den Nominalzins anzugeben, bevor der Kreditnehmer bzw. die Kreditnehmerin sich für das Angebot entscheidet. 

Effektivzins

Wer ein Darlehen aufnehmen möchte, der muss sich ebenfalls mit dem Begriff Effektivzins bzw. effektiver Jahreszins auseinandersetzen. Dieser Zinssatz wird, wie der Name schon verrät, jährlich ermittelt. Der Effektivzins gibt an, welche Kosten auf einen insgesamt zukommen, sollte man sich für einen Kredit entscheiden.

Überziehungszins

Bei dem Überziehungszins handelt es sich um Sollzinsen, die erst dann ins Spiel kommen, wenn ein Konto überzogen wurde, und das ohne Abmachung mit der Bank. Der Überziehungszins betrifft dann jedoch nur die Minussumme, aber er ist meist besonders hoch und sollte daher nicht unterschätzt werden.

Zinseszins

Zuletzt möchten wir noch den Zinseszins kurz erläutern. Hier werden bereits existierende Zinsen im darauffolgenden Intervall erneut verzinst. Das bedeutet, dass die Summen, die davon betroffen sind, nicht linear, sondern exponentiell wachsen, also deutlich schneller. Diese sind vor allem bei langfristigen Investitionen empfehlenswert. 

Kreditzinsen und andere Zinsen

Kreditzinsen aktuell – Was Sie bei Bank & Kreditzinsen beachten müssen

Nachdem Sie nun mehr über unterschiedliche Zinsarten gelesen haben, wissen Sie nun, auf welche Zinsen Sie achten müssen, um einen günstigen Kredit zu bekommen: Sollzins, Effektivzins und Nominalzins. Aber auch der Leitzins sollte in Ihrem Interesse sein. 

Wenn Sie sich nun auf unterschiedlichen Vergleichsportalen auf die Suche nach dem passenden Kredit machen oder sich bei der Bank Ihres Vertrauens erkundigen, sollten Sie sich den Sollzins und den Effektivzins genauer ansehen. Denken Sie daran: Der Zins ist der Preis, den Sie dafür zahlen, um Geld zu leihen. Daher möchten Sie natürlich, dass die Zinsen so niedrig wie möglich sind.

Sehen wir uns dafür zwei Beispiele mit aktuellen Kreditzinsen an. Nehmen wir an, Sie möchten ein neues Auto kaufen und benötigen dafür noch 10.000 € extra. Wir verändern hier nur den Effektivzins.

Beispiel 1Beispiel 2
Kreditsumme10.000 €Kreditsumme10.000 €
Laufzeit18 MonateLaufzeit18 Monate
Effektivzins10,4 %Effektivzins1,9 %
Monatliche Rate602 €Monatliche Rate564 €
Gesamtkosten843 €Gesamtkosten151 €
Rückzahlung10.843 €Rückzahlung10.151 €

Hier können Sie sehen, wie der effektiver Jahreszins die Kosten für Ihren Kredit verändert. Die Daten für den Effektivzins wurden hierbei von aktuellen Trends inspiriert. Natürlich muss an dieser Stelle gesagt werden, dass, wie schon weiter oben erwähnt, der Zinssatz auch von anderen Faktoren abhängig ist.

Zinsen Deutschland – FAQ

Wie hoch sind die Zinsen in Deutschland gerade?

Am besten informieren Sie sich auf den unterschiedlichen Finanzwebsites näher dazu, damit Sie immer die aktuellen Zahlen parat haben. Das Zinsniveau ist im letzten Jahrzehnt markant gesunken und lag durchschnittlich bei 0,2 %. Im letzten Jahr war mit – 0,4 % ein negativer Trend zu verzeichnen.

Was sind Zinsen? Was ist die Definition?

Unter Zinsen versteht man einen Preis, der von einer Partei gezahlt wird, um sich Geld zu leihen. Dieser muss z.B. ein Verbraucher gegenüber einem Kreditinstitut zahlen, wenn eine Kreditvergabe stattfindet, oder die Bank zahlt diesen an ihre Kundinnen und Kunden, die mit dem Geld auf der Bank sparen möchten.

Was kann ich tun, um einen niedrigen Zinssatz bei einem Kredit zu bekommen?

Achten Sie auf eine hohe Bonität, also Ihre Kreditwürdigkeit. Diese können Sie bei der SCHUFA abfragen. Berücksichtigen Sie auch die Laufzeit, denn diese kann den Zinssatz auf beide Arten beeinflussen. Behalten Sie den Leitzins und weitere Trends im Auge und vergleichen Sie Angebote online miteinander.

Andreas Linde
Von
Der Kreditexperte Andreas Linde ist seit 2014 in der Finanzbranche tätig. Auf Matchbanker schreibt er über Kredite, Refinanzierung, APR, Zinssätze und alles, was mit Finanzen zu tun hat.
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